Drehrichtungsänderung:

Der Druckantrieb des Picojet war Anlaß für Versuche zur Optimierung des Speed 400 bei Umpolung/Drehrichtungsumkehr.

Meßbedingungen: MPX 400/6V; Günter-Luftschraube; 7x1700Sanyo SCR; Motormaster; ohne Rückschlußring.

Zunächst wurde der Originalmotor naß eingelaufen und in normaler Drehrichtung vermessen.

Meßwerte rechtslaufend:

Volllast:--- 8,8V--- 12,6A--- 110W ---14520U/min

Teillast: ---7,9V --- 10,2A --- 80W --- 13530U/min

Nach Umpolung -

Meßwerte linkslaufend- wie von MPX vorgesehen:

Volllast:---8,5V--- 14,5A--- 124W--- 13250U/min

Teillast: ---7,6V--- 10,2A--- 77W --- 12370U/min

Es ist eine drastische Verschlechterung des Wirkungsgrades festzustellen.

Nun wurde mittels eines hier beschriebenen Werkzeuges der hintere Lagerschild (von hinten gesehen) nach rechts verdreht.

Meßwerte linkslaufend timing -4mm:

Volllast: 8,3V ---12,4A ---102W ---13110U/min = Verbesserung

Meßwerte linkslaufend timing -6mm:

Volllast: 8,6V --- 11,4A ---98W ---13780U/min

Teillast: 7,9V --- 9,5A --- 75W ---13170U/min

Meßwerte linkslaufend timing -8mm:

Volllast: 8,4V --- 11,4A ---96W ---13730U/min

Teillast: 7,8V --- 9,8A --- 76W ---13020U/min

Im Bereich von 6-8mm wird also eine deutliche Verbesserung des Wirkungsgrades,( nahezu der Wert bei Rechtslauf) erreicht.

 

Werkzeug zum timing:

Das Werkzeug Bild1/Bild2 besteht aus einem Blech-Schraubenschlüssel, wie er heutzutage oft mit Selbstbaumöbeln fernöstlicher Provenienz geliefert wird. Man kann ein solches Teil auch selbst aus einem Blechstreifen mit Bohrung herstellen. Passend zu den Löchern im Lagerschild muß dann nur noch ein U-Bügel aus kräftigem Stahldraht eingelötet werden (hartlöten). Zum Verdrehen wird der Motor im vorderen Bereich, wo er wegen der Frontplatte nicht eingedrückt werden kann, in den Schraubstock gespannt und die Ausgangsposition markiert. Dann - unter Zurückstellung wahrscheinlich aufkommender Bedenken - einfach kräftig drehen.

Home

E-Motore naß einlaufen:

Was bringt es, lohnt das Gepansche? Eine Messung bringt Aufschluß:

Speed 400/7,2 V herkömmlich stundenlang eingelaufen, einige Läufe unter Volllast, aber noch keine völlig tragenden Kohlen (mit 14x11CAM):

Ohne Ring: 9,2V---8,8A---81W---13070U/min

Mit Ring: --9,1V---8,0A---73W---12820U/min

Nunmehr naß (zusätzlich eingelaufen:

Ohne Ring: 9,1V---8,4A---74W---13080U/min

Mit Ring: --9,0V---7,6A---69W---12790U/min

Fazit: Eine durchaus lohnende Tuning-Maßnahme.

 

Deutlich ist auch das Ergebnis bei einem Speed 480 7,2V Linksläufer aus dem Graupner-Set, obwohl die Kohlen bei diesem Motor schon vorgerundet sind.

Mit 14x11 Camprop und 9Z Sanyo 3000 NiMH nach "Trockeneinlaufen" : 9,9V 15,0A 148W 16.200 U/min nach Naßeinlaufen: 9,7V 15,3A 148W 16.580 U/min

-- man sieht also, dass durch den reduzierten Widerstand der Bürsten der Widerstand sinkt und der Strom logischerweise steigt. Die Spannung des Akkus gab hier zufällig gerade soviel nach, dass wieder 148 W aufgenommen wurden, die jetzt aber eine um 380 U/min höhere Drehzahl bringen.

Der Speed 480 brauchte übrigens nur 2min bei 5,5A, bis die Kohlen sauber anlagen.

Wie geht`s?

Ich verwende ein schmales Glas (Oliven o.ä.) und dest. Wasser aus der Tankstelle. Der Motor wird in das Wasser gehängt und mit Werten von ca. 8,5V/6,5A laufen gelassen. Die Zeit differiert erheblich. Trotz gleicher Leistung habe ich für einen Speed 400/7,2 fast 7min gebraucht, ein 400er von Hopf hatte in 3,5min vollständig tragende Kohlen. Man sollte also nach den ersten 3min und dann nach jeweils 60-90sek die Kohlen betrachten. Ich habe den Eindruck, daß sich der Einlaufvorgang mit zunehmender Zeit und Erwärmung des Wassers beschleunigt. Von Anfragen, warum das Ganze funktioniert, bitte ich abzusehen; ich weiß es nicht.

Inzwischen haben zahlreiche Modellbauer in Foren oder direkt per email von positiven Erfahrungen mit der Einlaufmethode berichtet. In einem Fall soll allerdings ein Motor nach dem Nass-Einlaufen schwergängig und die dadurch logischerweise stark erhöhte Stromaufnahme defekt geworden sein. Es ist daher zu empfehlen, den Motor nach dem Einlaufen und Trocknen sicherheitshalber an den Lagern zu ölen oder fetten und ihn dann kurz mit verminderter Leistung laufen zu lassen. Die Bronzelager sind zwar selbstschmierend, sie können aber evtl. durch das Wasser und/oder den darin befindlichen Kohleabrieb vorübergehend beeinträchtigt werden. Wenn man den (mit verminderter Leistung ) laufenden Motor ölt, merkt man teilweise auch, dass das Laufgeräusch weicher wird.

Home