VisionAire

   
 Spannweite  1,14m
 Länge  1,09m
 Gewicht  1240gr

In erster Linie hat mich das in den Empfänger integrierte Stabilisierungssystem AS3X interessiert. Aber auch das Modell vermag zu gefallen - zweckmässige Konstruktion und ein durchaus ansprechendes Äußeres. " Form follows function " wie es so treffend heißt.

Die BNF Schachtel enthält alles außer dem Sender, auch Akku 3s2,2Ah und ein Ladegerät. Letzteres ist zwar schlicht, es lädt aber ( nur ) über den Balancerausgang und ist recht klein. Es fährt in der Werkzeugkiste als Reserve immer mit.

Das Modell besteht aus einem etwas druck- und kratzempfindlichen Schaummaterial. Grenzschicht beeinflussende Erhebungen zieren die Fläche, die Hinterkanten der Ruderklappen sind, auch aus Gründen der Aerodynamik aufgedickt. Das sind halt so features, bei denen man sich freut, sie mal am Modell zu haben. Inwieweit der Flieger damit ( noch ) besser geht, weiß man natürlich nicht. Das Modell ist sehr weit vorgefertigt, eine Akkuklappe mit Magnetverschluß ist fertig, ebenso sind die Servos und Anlenkungen eingebaut. Verblüfft hat mich die Tatsache, dass das Modell ohne jeglichen Klebstoff fertiggestellt wird. Die Wing-Fences werden mit 2seitigem Klebeband montiert, die Höhenleitwerkshälften passen so präzise in die Aufnahmen am Rumpf, dass sie nur eingeschoben und mit farblosen Klebebandstückchen fixiert werden. Über das Fahrwerk rümpft man erst mal die Nase, es ist ein schlichtes Teil aus Federstahl. Es ist allerdings mit 4 Schräubchen schnell montiert und federt /dämpft auch auf unebener Wiese vorbildlich.

Der Regler ist so eingebaut, dass man nicht drankommt, der Empfänger ist von der Rumpfunterseite aus zugänglich, indem man eine Abdeckung öffnet. Diese wird zwar nur von einer Schraube gehalten. Parkzone stellt sich aber wohl vor, dass man das Modell zusammen gebaut transportiert. Das mag zwar gehen, wenn man nur ein Modell mitnimmt. Wenn man aber, wie ich, einen längeren Weg zum Flugplatz hat und sicherheitshalber 3 oder 4 Flieger mitnimmt, muß man die Modelle auch für den Transport in einem größeren Kombi demontieren. So müßte man bei dem VisionAire jedesmal die Servokabel durch enge Kanäl im Rumpf durchfädeln/-fummeln. Zur Vereinfachung habe ich, wie es meist bei den Fertigfliegern nötig ist, Anschlußkabel gelötet, die aus dem Rumpf herausschauen und in in die Flächenhälften eingeklebte Buchsen eingesteckt werden. Die Flächenhälften werden auf ein Kohlerohr aufgeschoben, müssen dann aber, weil der Rumpf keine entsprechende Öffnung aufweist, von unten mit 2 Schrauben festgeklemmt werden.Da die M4 Schrauben in Kanälen versenkt montiert werden, ist auch hier wieder Fummeln angesagt.Ich habe den Vorgang vereinfacht, indem ich auf kurze Alustäbchen M4 Gewinde geschnitten habe. Diese - längeren - " Schrauben " ohne Köpfe werden dann mit einem aufgeschobenen und nach Montage in der Hosentasche aufbewahrten Stückchen Kraftstoffschlauch eingedreht.

Nach der Montage steht einige Programmierarbeit am Sender an, die jedoch in der Anleitung einigermaßen verständlich dargestellt wird. Die Servos arbeiten wohl digital, die Rückstellgenauigkeit könnte aber m.E. etwas besser sein. Die Luftschraube mußte nicht mehr gewuchtet werden - vorbildlich. Es handelt sich um einen relativ schmalen Prop 12x4.

Das AS3X-System läßt sich im Flug zu- und abschalten. Beim Programmieren sieht man schon, dass beim Einschalten der Stabilisierung ziemlich krasse 3D-Ruderwege aktiviert werden. Bei der Flugerprobung startet man folglich - wie das auch die Betriebsanleitung vorschlägt, erst mal im Normalmodus. Hier haben die ersten Flüge gezeigt, dass die Maschine ohne wesentliche Trimmkorrekturen einwandfrei und unproblematisch fliegt. Was anderes ist bei einer Kunstflugmaschine mit dickem Flügelprofil, vernünftigen Hebelverhältnissen und einem korrekt eingestellten Schwerpunkt auch nicht zu erwarten. Na ja, vielleicht hilft auch, dass Meister Somenzini bei der Konstruktion Hand angelegt hat.

Wenn man nun nach 2 Gerwöhnungsflügen in Sicherheitshöhe das AS3X aktiviert, passiert erst mal nichts. Die Maschine fliegt einfach weiter, nur fühlt sie sich jetzt so an, als wöge sie 5kg und hätte 2m Spannweite. Das gilt vor allem für windiges Wetter. Es ist halt ein enormer Unterschied, ob ein Modell erst so deutlich drehen oder kippen muss, dass der Pilot es sieht und gegensteuert oder ob die Elektronik im Modell von Anfang an sofort gegensteuert. Das gibt auch ein gutes Gefühl beim Landen. Das Übersteuern der Elektronik durch Steuerbefehle am Sender ist gut geregelt. Laut Betriebsanleitung hat man vielfältige Programmiermöglichkeiten, um die Funktionen des AS3X nach eigenen Wünschen einzustellen.

Nicht ganz zufrieden stellt der Antrieb. Hier hätte man vielleicht auch Herrn Somenzini mitreden lassen sollen. Die Luftschraube ist ziemlich laut, das Modell fliegt relativ langsam - so wie ein Auto mit Vollgas im 2.Gang. Das ist für eine 3D Kunstflugmaschine nicht grundsätzlich falsch, der Antrieb müßte das Modell dann aber deutlich unterhalb von Vollgas hoovern und mit etwas mehr " Gas " schon endlos senkrecht steigen lassen So ist es aber nicht unterwegs. Die Leistung des Originalantriebs reicht bei teilentladenem Akku für kaum mehr als senkrecht einparken. Hier werde ich noch etwas Hand anlegen und später berichten.

 

 

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